Workshop I

I. Bestands-Erfassung – Methoden der Erfassung und Dokumentation
(Raumbuch, Planungswerkzeuge, BIM, Inventar digital)

TU München, Freitag, 28.09.2018*

Die Erfassung von baulichem Bestand war in vielerlei Hinsicht Thema der letzten Jahre in der bauhistorischen Wissenschaft. Die Entwicklung moderner Erfassungs- und Darstellungsmethoden, wie das terrestrische 3D-Scannen, digitale photogrammetrische Verfahren und bildgebende Tiefenuntersuchungen, ergänzen die Palette der Herangehensweisen seit Jahren. Weit weniger erforscht sind die Prozesse der Weiterverarbeitung der Daten zu nutzbaren und intelligenten Datensätzen. Hier soll das Projekt Fortschritte bei der Entwicklung der methodologischen Ansätze und der darauf aufbauenden Entwicklung von Planungswerkzeugen aus der Berufspraxis der Netzwerkmitglieder aufnehmen und universelle Methoden ableiten. Die Vielzahl der disziplinspezifischen Aspekte der Netzwerkmitglieder wird interdisziplinäre und integrative Lösungen erlauben, die ohne das Netzwerk NBJB 1945+ nicht erzielt werden können.

Insbesondere die hochaktuellen Themen der Digitalisierung und des Building Information Modeling (BIM) müssen als zukunftsorientierte Bestandteile der Wertschöpfung für baukulturelle Erkenntnisse weitergedacht werden. Hier spielen auch die ingenieurmäßigen und die konservatorisch- restauratorischen Wissen­schaften eine bedeutende Rolle, da deren Erkenntnisse in die Datenprozessierung einfließen und mit den kulturhistorischen Disziplinen vereinigt werden sollen. BIM-kompatible Raumbücher oder digitale Inventare, die insbesondere auch die materiellen Eigenschaften von Baustoffen und Konstruktionen dokumentieren, könnten hier die Schnittstellen der Forschung zur Bauwirtschaft und den planenden Architekten darstellen. Intelligente Systeme müssen nicht mehr begrenzt sein auf die Erfassung des Bestands oder dessen Weiterplanung, im Gegenteil: Sie sollten Erfassung und Weiterentwicklung kombinieren.

Die Standardisierung in der Bauwerksdokumentation muss zunehmend auch digitale Schnittstellen zum Building Information Modeling (BIM) berücksichtigen, das ursprünglich für Neubauten entwickelt wurde und somit systemimmanent nicht für die Einpflege von Bestandsdaten ausgelegt ist. Erste Schritte in diese Richtung wurden in Österreich mit der Normenfamilie „Digitale Bauwerksdokumentation“ unternommen (ÖNORM A6241). Dieser Schritt ist umso notwendiger, da die Planungs- und Kostensicherheit beim ‚Bauen im Bestand’ ein höheres Optimierungspotenzial inne hat als beim Neubau. Dieses ungelöste Problem der Risikominimierung führt nicht selten zum Abriss jüngerer Baubestände und der Neuplanung der häufig attraktiv gelegenen Grundstücke

*Weitere Infos entnehmen Sie bitte dem Programmflyer zum Workshop  

**Workshop-Berichte (abstracts)